Winter- oder Sommergrüns?

Informationen des Platzausschusses

 

Es ist schon immer die Politik des Clubs, die Grüns in den Wintermonaten zu schützen um in der kommenden Sommersaison bestmögliche Bedingungen auf den Grüns zu haben.

Die Grüns werden in den Sommermonaten stark beansprucht und müssen sich irgendwann im Jahr erholen. Während der Perioden ohne Wachstum und bei schlechtem Winterwetter werden Wintergrüns verwendet. Diese Vorgehensweise ist seit der Reduzierung der verfügbaren Schutzchemikalien von noch größerer Bedeutung geworden. Das Greenkeeping-Team bemüht sich, die Sommergrüns so lange wie möglich offen zu lassen, um reguläres Golfen zu ermöglichen. Das soll die Akzeptanz bei den Spielern erhöhen und das Verständnis für die Wintergrüns steigern, wenn es nötig ist, diese zu aktivieren.

Wir beginnen mit der Abhärtung des Rasens zur Vorbereitung auf den Winter in der letzten Septemberwoche und weiter durch den Herbst und frühen Winter. Maßnahmen wie z.B. Belüftung, leichte Anwendungen von Eisen und Fungiziden zusammen mit Tauabwehr werden durchgeführt. Wir hören auf zu mähen, wenn das Wachstum zum Stillstand kommt, normalerweise Mitte Oktober, und walzen dann nur noch dreimal pro Woche. Wir versuchen dem Rasen eine Chance zu geben, sich zu erholen und neue Wurzeln zu bilden.

In diesem Winter waren wir bis zum Frost und Schnee im Januar/Februar auf den Sommergrüns und haben die Fahnen auf den Grüns und Wintergrüns gesteckt, sobald es die Bedingungen zuließen. Wir haben die Wintergrüns vom Schnee befreit anschließend die Sommergrüns bis auf zwei cm Schneedecke geräumt. Dies soll sie vor Windtrocknung und Krankheitsausbrüchen schützen, die durch übermäßige Feuchtigkeit verursacht werden. Aufgrund der Schneeschmelze musste der Platz für etwa 14 Tage geschlossen werden. Die Grüns wurden dreimal vor der Schneeschmelze und einmal danach mit einem Anti-Tau-Mittel behandelt. Eine Fungizid- und Düngemittelanwendung wurde innerhalb einer Woche durchgeführt, nachdem die Grüns trocken genug waren, sodass sie bearbeiten werden konnten. Diese Arbeit wurde durchgeführt, als es keinen Boden- oder Oberflächenfrost gab um die Grüns auf aktive Krankheiten zu behandeln und sie für die Wiederaufnahme des Spiels vorzubereiten. Dies fiel mit ein paar sonnigen Tagen zusammen, eine Verzögerung dieser Arbeiten hätte aber zu mehr Schäden durch die Krankheiten geführt. Insofern mussten auch an diesen warmen Tagen die Wintergrüns bespielt werden, obwohl die Temperaturen an sich Sommergrüns zugelassen hätten.

Folgende Aspekte spielen eine entscheidende Rolle für die Entscheidung Winter- oder Sommergrüns:

 

1 Winterliche Bedingungen wie Schnee, Eis oder Frost

 

2 Oberflächenfrost
Kann bei jeder Temperatur unter 4C auftreten, führt aber normalerweise zu einer frühen Rückkehr zu normalen Spielbedingungen.

 

3 Gefrorene Böden
Tritt normalerweise auf, wenn die Bodentemperaturen unter 1C fallen. Wir haben 20 Bodensensoren auf beiden Plätzen, die Boden- und Lufttemperaturen, Licht- und Bodenfeuchtigkeit sowie die Luftfeuchtigkeit messen.

 

4 Langsam auftauender Boden
Auch wenn die Sonne scheint. Das ist die schlechteste Zeit, um darauf zu spielen, und am schwierigsten zu erklären, wenn die Spieler auf den Platz kommen nachdem die sichtbaren Zeichen des nächtlichen Frostes verschwunden sind. Die Gefahr, dass Wurzeln abgeschert werden, wenn sich die Oberfläche bewegt und die gefrorene Unterschicht stehen bleibt, ist groß. Schäden zu diesem Zeitpunkt zeigen sich in schwachem Wachstum während der Saison und haben nachteilige Langzeiteffekte.

 

5 Erforderliche Arbeiten
Chemische Anwendungen auf Grüns, die normalerweise zu Platzsperrungen führen würden; an diesen Tagen kommen Wintergrüns zum Einsatz

 

6 Düngemittel, Eisen oder andere Materialien

 

All diese Faktoren werden jeden Morgen und während des Tages überwacht.
Wenn der Eindruck entsteht, dass die Bedingungen auf den Hauptgrüns spielbar geworden sind, stellen wir von Winter- auf Sommergrüns um.

In der Vergangenheit wurde entschieden, dass, wenn sich die Bedingungen bis 10 Uhr nicht ausreichend geändert haben, das Spiel für den Tag so bleibt, wie es ist. Corona hat die letzten beiden Winter sehr kompliziert gemacht. Die starke Spielintensität in diesem Winter hat den Platz gestresst und den Personalaufwand deutlich erhöht. Bis zu 40.000 Bälle pro Tag auf der Range und 100 Runden pro neun Löcher verdeutlichen das.
Jeder Tag ist hier wie ein Wochenende vor Coranazeiten. Die Abschläge sind ramponiert und die Wintergrüns zeigen die Schäden des Spiels, die auf den Hauptgrüns entstanden wären, wenn sie nicht geschützt worden wären.

 

Ihr Platzausschuss und Ihr Greenkeeping-Team