Coffee to go im Einweg- Pappbecher – ein „no go“ im G&CC Seddiner See

Das Problem im Allgemeinen: Einweg-Geschirr und Einweg-Verpackungen

Bereits in der Zeit vor Corona sorgten die Einwegverpackungen für Speisen und Getränke zum Mitnehmen für stetig steigende Abfallmengen. Die Abfallbilanz von Einweggeschirr und to-go-Verpackungen betrug im Jahr 2017 in Deutschland mehr als 346.000 Tonnen.

Durch die Beschränkung der Gastronomie in der Corona-Zeit seit März 2020 auf „to go –Produkte“ wurde dieser Trend noch einmal deutlich verstärkt. Die Politik hat hierauf mit ersten Maßnahmen reagiert. Weitere regulative Schritte sind bereits angekündigt:

Ab dem 3. Juli 2021 dürfen etliche Einweg- Kunststoffprodukte in der EU nicht mehr produziert werden, z.B. Einweg-Besteck und Einweg–Geschirr, to-go-Getränkebecher oder Fastfood-Verpackungen aus Styropor u.a.m.

Ab 2022 darf der Einzelhandel keine leichten Kunststofftragetaschen mehr an die Kunden ausgeben.

Ab 2023 werden Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegverpackungen für Essen und Getränke anzubieten.

 

Das Problem im Speziellen: Einweg-Pappbecher

Mit Kunststoff beschichtete Einweg-Pappbecher, beispielsweise für den coffee to go, sind bisher allerdings noch erlaubt, obwohl diese nicht nur durch ihre Herstellung und Entsorgung eine erhebliche Belastung für die Umwelt darstellen, sondern u.U. auch durch Stoffe in der Kunststoffbeschichtung schädlich für die Gesundheit des Menschen sein können.

 

Nach einer Studie des Umweltbundesamtes wurden in Deutschland im Jahr 2016 rund 1,7 Milliarden Einweg-Pappbecher mit Kunststoffbeschichtung verbraucht. In einer anderen Studie aus dem Jahr 2020 bestätigt das Umweltbundesamt, dass von der Kunststoffbeschichtung des Pappbechers möglicherweise gesundheitsschädliche Auswirkungen ausgehen können.

Dass solche umweltbelastenden sowie klima- und gesundheitsschädlichen Produkte nicht in Einklang mit der Unternehmensphilosophie des G&CC Seddiner See zu bringen sind, versteht sich von selbst. Hier besteht also dringender Handlungsbedarf.

 

Die Lösung:

Das Projekt „Club-Becher“

Ab sofort werden in der Clubgastronomie des G&CC Seddiner See keine Einweg-Pappbecher mehr ausgegeben. Stattdessen gibt es einen Mehrweg-Club-Becher. Jedes Clubmitglied erhält einen dieser Kunststoffbecher geschenkt. An Gäste wird der Becher gegen ein Pfandgeld von 5,00 Euro ausgegeben. Zu diesem Preis kann der Club-Becher auch in der Gastronomie oder im ProShop erworben werden.

In der ersten Stufe wurden 1.800 Club-Becher geordert. Es wird davon ausgegangen, dass jeweils rund die Hälfte an Clubmitglieder verschenkt bzw. an Gäste verkauft werden.

 

Der Club-Becher

Der hochwertige, mit Club-Logo versehene und aus Polypropylen hergestellte Becher hat ein Volumen von 350ml. Der Clou dabei: Der Club-Becher ist mit zwei verschiedenen Deckeln ausgestattet, so dass er alternativ für to-go-Getränke verwendet werden kann oder aber mit verschließbarer Öffnung als Trinkflasche. Und durch die doppelwandige Konstruktion dieses Isolierbechers bleibt ein heißes Getränk auch heiß (ohne dass man sich dabei die Finger verbrennt) und ein kaltes Getränk bleibt kalt und erfrischend.

 

Die Projekt-Partner:

Vier Projekt-Partner sorgen für die Realisierung und Finanzierung des Projektes „Club-Becher“:

 

Die friebe event GmbH (Claudine und Detlev Friebe): Das Ehepaar Friebe ist seit 2013 Pächter der Gastronomie beim G&CC Seddiner See. Claudine Friebe hatte die Idee zu diesem Projekt.

Die TRIK Produktionsmanagement GmbH (Geschäftsführer Thomas Hülsmann) ist in Deutschland seit über 25 Jahren einer der führenden Anbieter von Werbeartikel, Print-, Merchandising- und Lifestyle-Produkte für zahlreiche namhafte Unternehmen und Marken. TRIK ist u.a. Preisträger des Promotional Gift Awards 2021, 2020 und 2019.

Schlossgarten Petzow: Der seit 2001 amtierende Vorsitzende des Aufsichtsrates der G&CC Seddiner See AG, Klaus Kosakowski, betreibt bei dem von ihm restaurierten, rund drei Hektar großen Schlossgarten in Petzow selbst ein Café und unterstützt das Club-Becher-Projekt.

Die G&CC Seddiner See AG ist die Eigentümer- und Betreibergesellschaft der 36-Löcher-Golfanlage in der Peripherie von Potsdam und Berlin. Der Club hat aktuell fast 1.700 Mitglieder und ist für seine umweltorientierte Betriebsführung mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt worden. Die G&CC Seddiner See AG verwendet für dieses Projekt das Preisgeld vom DGV-Innovationspreis 2020. Bei diesem Projekt-Wettbewerb hatte die AG den 2. Platz belegt, der mit einem Preisgeld von 2.000,00 Euro dotiert war.

 

Die Auswirkungen des Projektes

Im vergangenen Jahr wurden fast 5.000 Einweg-Pappbecher von der Clubgastronomie ausgegeben. Dies entspricht einer Abfallmenge von mehr als 80kg, die nun nicht mehr anfällt. Ferner entfallen die Umweltbelastungen, die mit der Herstellung und der Logistik der beschichteten Pappbecher verbunden sind.

Ein wichtiger Aspekt dieses Projekts ist es ferner, bei Clubmitgliedern und Gästen ein Problem-Bewusstsein für dieses umweltrelevante Thema zu entwickeln. Vielleicht regt das Projekt andere Golfclubs zur Nachahmung an.

Und last but not least: Auch im Sinne einer vorausschauenden Unternehmenspolitik ist die Realisierung des Projekts „Club-Becher“ sicherlich sinnvoll. Es wird lediglich eine Frage der Zeit sein, ab wann auch die Herstellung und Verwendung von Einweg-Pappbechern untersagt wird.

 

Michendorf, den 22.07.2021